Outdoorkleidung ist mehr als nur ein modisches Statement – sie ist dein Schutzschild gegen die Elemente, ob du in den Bergen wanderst, auf dem Rad unterwegs bist oder im tiefsten Winter einen Spaziergang machst. Um die Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit dieser speziellen Kleidung zu gewährleisten, ist die richtige Pflege entscheidend. Doch worauf kommt es dabei wirklich an? In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Outdoorkleidung optimal pflegst, damit sie dich auch nach vielen Einsätzen zuverlässig schützt.
1. Materialkunde: Darum braucht jede Kleidung spezielle Pflege
Bevor du dich mit der Pflege deiner Kleidung beschäftigst, solltest du wissen, aus welchen Materialien sie besteht. Outdoorjacken, Hosen und Shirts sind in der Regel aus High-Tech-Materialien gefertigt, die spezielle Funktionen bieten: Atmungsaktivität, Wasserdichtigkeit und Windschutz. Typische Materialien sind:
- ISOTEX: Bietet Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität.
- Softshell: Flexibel, atmungsaktiv und wasserabweisend.
- Daune: Ideal für Kälte, da sie sehr gut isoliert.
- Merinowolle: Reguliert Temperatur und Feuchtigkeit, geruchsneutral.
Die Pflegeanleitungen unterscheiden sich je nach Material, da eine falsche Behandlung die Funktionen beeinträchtigen kann. Deshalb ist es wichtig, die Hinweise auf dem Etikett zu beachten und dementsprechend zu waschen und trocknen.
2. Die richtige Vorbereitung: Was beachten vor dem Waschen?
Vor dem Waschen deiner Outdoorkleidung gibt es einige Schritte, die du beachten solltest:
Reißverschlüsse schließen: Alle Reißverschlüsse, Klettverschlüsse und Druckknöpfe sollten geschlossen werden. Das verhindert, dass sie beim Waschen beschädigt werden oder andere Teile der Kleidung beschädigen.
Taschen leeren: Schüttel die Kleidung gründlich aus und leere alle Taschen, damit keine Gegenstände das Material belasten.
Flecken vorbehandeln: Grobe Verschmutzungen oder Flecken kannst du mit einem speziellen Fleckenentferner für Funktionskleidung oder mildem Waschmittel vorbehandeln.
3. Richtig waschen: Welche Waschmittel und Programme verwenden?
Verwende ausschließlich spezielle Waschmittel für Funktionskleidung, da herkömmliche Mittel die atmungsaktiven Membranen verstopfen und die wasserabweisende Imprägnierung zerstören können. Auf Weichspüler solltest du unbedingt verzichten, da er die Materialien schädigen kann.
ISOTEX und andere Membranen: Diese Materialien solltest du bei niedriger Temperatur (maximal 30 bis 40 Grad) im Schonwaschgang waschen. Verwende ein flüssiges Waschmittel und spüle gut nach, um alle Rückstände zu entfernen.
Daunenjacken: Wasche Daunenprodukte kalt oder bei maximal 30 Grad. Wichtig ist es, einen Trockner zu benutzen, um die Daune wieder aufzulockern. Hierfür legst du einige Tennisbälle in die Trommel, die die Daunen gleichmäßig verteilen.
Merinowolle: Dieses Naturmaterial kannst du bei 30 Grad im Wollwaschgang waschen. Verwende dafür ein mildes Wollwaschmittel. Merinowolle ist von Natur aus geruchsabweisend, daher reicht häufiges Lüften oft aus, um Gerüche zu beseitigen.
4. Trocknen und Aufbewahren: Wie du die Lebensdauer erhöhst
Nach dem Waschen solltest du deine Outdoorkleidung richtig trocknen, um die Funktionalität zu bewahren. Einige Materialien können im Trockner getrocknet werden, andere nicht – auch hier solltest du immer die Pflegehinweise des Herstellers beachten.
ISOTEX und andere wasserdichte Materialien**: Diese können oft im Trockner auf niedriger Stufe getrocknet werden. Ein Trockner hilft dabei, die wasserabweisende Funktion zu reaktivieren.
Softshell und Fleece: Am besten an der Luft trocknen, fern von direkter Sonneneinstrahlung oder Heizquellen, um das Material zu schonen.
Daunenjacken: Wie oben erwähnt, unbedingt im Trockner trocknen. Um die Daunen optimal zu pflegen, solltest du sie zwischendurch immer mal wieder aufschütteln.
Für die Aufbewahrung deiner Outdoorkleidung ist es wichtig, dass sie komplett trocken ist. Lagere sie an einem kühlen, trockenen Ort, am besten aufgehängt, um Faltenbildung zu vermeiden. Vermeide es, die Kleidung über längere Zeiträume in engen Säcken oder in direkter Sonne aufzubewahren, da dies die Fasern und Imprägnierungen schädigen kann.
5. Imprägnieren: So hält die Kleidung dauerhaft wasserdicht
Damit deine Kleidung dauerhaft wasserabweisend bleibt, ist es wichtig, sie regelmäßig zu imprägnieren. Die meisten Outdoorjacken haben eine sogenannte DWR-Beschichtung (Durable Water Repellent), die mit der Zeit durch Abnutzung, Regen und Schmutz nachlässt.
Waschen allein reicht oft nicht aus, um die wasserabweisenden Eigenschaften wiederherzustellen. Nach der Wäsche solltest du eine Imprägnierung auftragen, entweder als Spray oder im Waschgang.
Imprägnier-Spray: Sprays kannst du nach dem Waschen auf die noch feuchte Kleidung auftragen. Achte darauf, das Spray gleichmäßig zu verteilen und die Jacke anschließend gut trocknen zu lassen.
Waschimprägnierung: Diese Variante wird direkt in die Waschmaschine gegeben und eignet sich besonders gut für größere Kleidungsstücke. Beachte hier unbedingt die Dosierungsanweisungen.
Nach dem Imprägnieren hilft es, die Kleidung kurz in den Trockner zu geben oder mit einem Bügeleisen (ohne Dampf) bei niedriger Temperatur über das Material zu gehen. Die Hitze aktiviert die wasserabweisende Beschichtung und sorgt dafür, dass Wasser wieder abperlt.
6. Spezialpflege: Was tun bei hartnäckigen Problemen?
Wenn deine Outdoorkleidung unangenehme Gerüche entwickelt hat, die auch nach dem Waschen nicht verschwinden, oder wenn die Imprägnierung trotz aller Pflege nachlässt, gibt es spezielle Produkte und Methoden:
Geruchsentferner: Es gibt spezielle Sprays, die hartnäckige Gerüche neutralisieren, ohne das Material anzugreifen. Diese sind besonders für synthetische Stoffe wie Fleece geeignet.
Nachimprägnierung: Wenn die Kleidung nach mehreren Waschgängen ihre Imprägnierung vollständig verloren hat, kann eine professionelle Nachimprägnierung in Outdoor-Fachgeschäften oder bei Spezialisten helfen.
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